Wer kennt es nicht? Man möchte sich ein Fußballspiel anschauen und bevor man überhaupt einen Fuß auf die Sportanlage setzen kann, geht es los: die Parkplatzsuche. Normal denkt ihr? Fast.
Denn in den letzten Jahren hat sich dort einiges verändert. Zwar war es auch schon früher hier und da mühsam einen geeigneten Parkplatz zu finden, doch im Gegensatz zu heute spielte sich nicht gleich jeder Anwohner zum Dorfsheriff auf. Immer mehr Anwohner gehen gegen (vermeintlich) falsch parkende Autos vor – und das wird richtig teuer. Ein Auto, welches einen Fuß-Radweg versperrt, ist mit 55 Euro dabei.
Dagegen ist auch grundsätzlich nichts zu sagen. Doch wenn die Situation unübersichtlich ist, dann wird es ärgerlich. So ist das Parken am Horstheider Weg beim VfL Theesen neuerdings nicht gestattet. Nach unseren Informationen gab es mal eine Regel, dass die Reifen in der Regenrinne stehen dürfen, das Fahrzeug selbst dann zur Straße hin. Doch diese Regel gibt es dort nicht mehr: Jetzt ist es komplett verboten, dort zu stehen. Die Regenrinne gehört mit zum Radweg. Nur: Das weiß so gut wie keiner. Uns hat die Information insgesamt rund 160 Euro gekostet.
Auslöser in diesen Fällen sind häufig Anwohner, die sich auch sonst nicht zu schade sind, über alles Beschwerde einzureichen. Meistens sind es auch noch die, die erst vor kurzem dort hingezogen sind. Dabei sollte doch klar sein, dass mich am Wochenende und während der Woche dort Lärm und viele Autos erwarten werden. Verschärft wird das Problem noch von der Stadt Bielefeld selbst, indem man einfach rund um die Sportplätze Halteverbote verhängt. Bei der Königsbrügge begründet durch den Brandschutz und zu schmale Straßen, in Theesen durch den Radweg / Fußweg ähnliche Herausforderungen gibt auch an anderen Sportplätzen. Eine Lösung scheint es hingegen nicht zu geben.
Skurril wirken auch Schilderungen aus Heepen, wonach sich eine (fast) taube ältere Dame über zu viel Lärm aufregt. Andere verteilen „Knöllchen“ oder holen lieber die Polizei, wenn an einer Sportwerbewoche mal lauter Musik zu hören ist.
Es hat fast den Anschein, dass Sportvereine nicht mehr erwünscht sind. Dass sie aber für die Gesellschaft wichtige und große Aufgaben übernehmen, scheint den wenigsten Anwohnern bewusst zu sein. Damit diese Aufgaben bewältigt werden können, muss auch das Umfeld stimmen. Wenn es schon an einem Parkplatz scheitert, kann auch der Rest nicht funktionieren. Vielleicht suchen die Vereine aber auch einfach den Dialog: zu Anwohnern und der Stadt Bielefeld. Dann müsste es doch für jedes Problem eine Lösung geben, oder?